Sachverständiger für GFK Abdichtungen

Sachverständiger für GFK Abdichtungen

GFK ist Glasfaser Verstärkter Kunststoff. GFK wird seit langem im Bootsbau verwendet. Einige wenige Teichbauer nutzen es auch, um Teiche damit abzudichten. Der Aufwand der zur Vorbereitung der Baustelle und zur Vorbereitung der eigentlichen Abdichtung nötig ist, ist um ein vielfaches größer, als beim Verlegen einer Folie, weshalb die Abdichtung mit GFK nicht nur länger dauert, sondern auch viel schwieriger ist. Und sie ist nicht besser als die mit LD PE Folie.

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Wenn ich GFK zum Bau eines Koiteiches verwende

GFK sieht im ungefüllten Teich immer besser aus, lässt jede nur gewünschte Form zu, ist aber in der Verarbeitung deutlich schwieriger, weil neben dem reinen Verarbeitungsprozess auch noch das Problem der Außenanwendung (Wetterabhängigkeit) hinzukommt. Da GFK während der Verarbeitung Feuchte- und Temperaturempfindlich ist, ist hier besondere Sorgfalt nötig (Einhausung der Baustelle, Beheizung, Verarbeitung nur auf trockenem Untergrund, Feuchtesperre von hinten usw.).

Auch ist GFK korrekt verarbeitet deutlich teurer als Folie, bietet aber nach meiner Einschätzung keine Vorteile gegenüber einer thermisch verschweißten LD PE Folie. Und nach einem Jahr Teichbetrieb sieht man vom GFK genauso wenig wie von der Folie, weil beides bewachsen ist.

Ein großer Nachteil von GFK beim Koiteichbau liegt für den Bauherrn darin, dass sie in der Regel zunächst immer dicht sind, und schlechte Verarbeitung, falsches oder schlechtes Harz zu wenig Material, falsche Verarbeitungstemperatur erst mit der Zeit, Fachleute sprechen von 5-7 Jahren, negativ auf die Haltbarkeit auswirken. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass ein undichter GFK Teich nicht ausgebessert werden kann.

Doch zunächst die Begriffserklärung:

GFK bedeutet Glasfaser verstärkter Kunststoff. Das heißt nichts anderes, als dass die Glasfaser in mehreren Schichten mit Harz getränkt wird.

Kalthärtung wird üblicherweise beim Teichbau verwendet. Dazu wird dem Harz ein Härter zugesetzt. Dieser lässt den flüssigen Kunststoff nach einer definierten Zeit aushärten.

Glasfasern können aus Rovings z. B. Gelege oder Gewebe hergestellt werden. Die Zusammensetzung der Glasfasern richtet sich nach der Aufgabe. 

Wichtig ist, die Außentemperatur sollte über 16°C sein, da sonst die Aushärtung Probleme bereiten kann, auch sollte die Luftfeuchte nicht zu hoch sein. 

Die Auswahl des Harzsystems richtet sich sowohl nach der Teichgröße, aber auch nach der Wassertemperatur die im Teich angestrebt wird. Sonnige Teiche können problemlos bis zu 26°C warm werden, weshalb ganz billige Harze von vorne herein wegfallen. Eine hohe Temperatur beschleunigt die Osmosebildung.

Der Topcoat ist die Versiegelung des Laminates, weshalb hier noch einmal besondere Sorgfalt auf die Umgebungsbedingungen gelegt werden muss, dies trifft im Besonderen auf die Umgebungstemperatur zu.

Bevor der Topcoat aufgetragen werden kann ist es wichtig, das Laminat abzuschleifen. Nach dem Laminieren gibt es immer noch Glasfasern die zum Teich hin vorstehen, diese würde später zu Verletzungen bei den Fischen führen.

Osmose

Osmose wirkt immer dann, wenn zwei Medien verschiedenen Gehaltes an darin gelösten Stoffen durch eine halbdurchlässige Membrane getrennt sind. Die Flüssigkeit durchwandert die Membrane in Richtung saures Medium. In diesem Falle durchdringt das Wasser des Teiches das Gelcoat (Topcoat) in Richtung saurer Bereiche.

Das passiert bei jedem GFK Teich und ist ein ganz natürlicher Prozess und sagt nichts über einen Osmoseschaden aus. Größere Hohlräume füllen sich dann mit Wasser, das sich mit der Säure verbindet. Es entsteht Platzmangel und die Flüssigkeit, die sich immer weiter ausdehnt, will mit Kraft ihren Platz erweitern. Sie dringt dabei wieder zurück, wo sie auf dem Weg dorthin elastisches Material, das Gelcoat, nach außen drückt und somit als Blase auf der Oberfläche erscheint – in diesem Falle entsteht ein Schaden.

Schlussbemerkung

Es gibt leider keine Norm, nach der die Verarbeitung von GFK für den Teichbau geregelt wäre, das macht es so schwierig gute von schlechten Teichbauern zu unterscheiden.

Als Sachverständiger ist es mir aber möglich, auf Grund meiner jahrelangen Erfahrung, zu bewerten, ob das Bauwerk so verarbeitet wurde, dass eine Haltbarkeit von wenigstens 20 Jahren wahrscheinlich ist.

Warum 20 Jahre?

Teiche die mit einer PE LD Folie gemacht sind, halten nach meiner Erfahrung ohne Probleme 20 Jahre oder auch doppelt so lange. 

Abnahme der GFK Arbeiten.

Die größte Gefahr für den Bauherren besteht darin, dass ein GFK Teich in der Regel nicht direkt undicht ist. Zunächst scheint er dicht zu sein und mit der Zeit geht der glasfaser verstärkte Kunststoff kaputt. Das dauert erfahrungsgemäß bis zu 7 Jahren.

Dann ist aber die Haftung für den Auftragnehmer vorbei (die beträgt in der Regel 5 Jahre).

Deshalb biete ich die Abnahme von Bauwerken die mit GFK abgedichtet wurden an, überprüfe die verwendeten Materialien auf ihre Tauglichkeit und sie haben die größtmögliche Sicherheit, dass das Bauwerk hält.

Sie haben Fragen, dann sprechen sie mich gerne an: 02236 3228891 oder an info@koi-consult.de