Koitalk wie wichtig ist die Oberfläche von Filtermaterial

wie wichtig ist die Oberfläche von Filtermaterial

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Kaum etwas wird so heftig diskutiert wie die spezifische Oberfläche von Biofiltermaterialien.

Dabei glaubt manch einer, umso höher die Spezifische Oberfläche um so besser, weil umso kleiner kann ich den Filter bauen – leider ist das komplett falsch.

Die Oberflächen der gängigen Filtermaterialien bewegen sich zwischen 200 m²/m³ und 1500 m²/m³.

Kunststoffträger wie Helix oder ähnliche liegen zwischen 200 und ca. 800 m²/m² und keramische Materialien können bis zu 3000 m²/m³ an Oberfläche haben.

Zunächst einmal gilt, wer den Biofilter möglichst klein bauen will, der schafft sich nur unnötige Risiken und vor allem beraubt er sich jeder Flexibilität für die Zukunft, also kein guter Rat.

Meine Faustformel besagt, der Biofilter sollte 10% des Teichvolumens haben, das passt immer.

Doch welche Filtermaterialoberfläche sollte es denn nun sein?

Meiner Meinung nach eine kleine von etwa 200 bis 400 m²/m³ bei einem möglichst großen Träger von mindestens 15 mm Durchmesser.

Viel wichtiger als die Oberfläche an sich ist nämlich die Frage, kommt der Dreck der in dem Filtermaterial durch absterbende Bakterien entsteht auch aus dem Material heraus? Wenn nicht, dann könnt ihr die große Oberfläche nämlich vergessen. Nitrifikation findet nur unter Sauerstoff statt, der fehlt aber, wenn der Bakterienschlamm nicht von der Oberfläche verschwindet.

Zuletzt habe ich bei einem Kunden mal wieder einen Kompaktpapierfilter gesehen. Und der war zu allem Überfluss auch noch mit einem keramischen Filtermedium bestückt. Schlimmer kann es gar nicht gehen.

Was passiert ist folgendes: Der Kunde vergisst einmal, rechtzeitig Papier nachzufüllen, das schmutzige Wasser läuft ungefiltert über das keramische Material und verschließt die Poren. Damit ist das Thema große Oberfläche vorbei.

Da man bei den meisten Kompaktpapierfiltern an das Filtermaterial nicht mehr dran kommt, ist eine Reinigung unmöglich (selbst wenn man es heraus bekäme, wie will man die Poren reinigen).

Fassen wir zusammen:

  • Ein zu kleiner Biofilter beraubt mich jeder Flexibilität für die Zukunft
  • eine Hohe spezifische Oberfläche beim Filtermaterial ist überhaupt nur solange vorhanden, bis mein Biofilter läuft
  • Ein Filtermaterial mit hohem Lückengrad sorgt für stabil funktionierende Biofilter
  • Ein Filtermaterial mit hohem Lückengrad und geringer spezifischer Oberfläche reinigt sich selber

Ihr habt noch Fragen, dann meldet euch bei mir.