Kompaktfilter
Was verstehe ich unter Kompaktfilter?
Nun ein Kompaktfilter ist für mich z.B. ein Beadfilter, ein Papierfilter und ein Siebfilter mit angeschlossener Biokammer.
Zuerst um Beadfilter:
Ein Beadfilter ist ein geschlossener Behälter wie ein Sandfilter. Statt Sand ist in dem Filter ein Kunststoffgranulat, welches gleichsam als mechanischer und auch als biologischer Filter dient.
Wenn der Filter in Betrieb genommen wird, dann schwimmt das Filtermaterial auf und setzt sich vor die Auslauföffnung des Filters. Mit der Zeit verschmutzt das Granulat und die Öffnungen zwischen den einzelnen Granulatpartikeln setzen sich mit dem Schmutz zu. Dadurch wird die Filterwirkung, was die Schwebstoffe angeht, immer feiner – aber der Strömungswiderstand im Filter auch immer größer.
Das Granulat dient gleichzeitig auch als biologische Oberfläche, auf der der Abbau von Ammonium zu Nitrit zu Nitrat stattfindet. Leider vermindert die eben geschilderte Verschmutzung die biologische Leistungsfähigkeit und die zunehmende Verschmutzung reduziert die Umwälzleistung.
Ein Beadfilter braucht auch immer mehr Pumpenleistung als ein Schwerkraftfilter.
Nach meiner Auffassung hat der Beadfilter aus den oben genannten Gründen keine Berechtigung an einem neu gebauten Koiteich verwendet zu werden, er hat gegenüber der Kombination aus Siebfilter und Movingbeadkammer nur Nachteile.
Papierfilter:
Beim Papierfilter läuft das Wasser von außen durch das Papier in die Trommel. Dort befindet sich das biologische Filtermaterial.
Der große Nachteil dieser Filter ist der Tatsache geschuldet, dass man keine Möglichkeit hat, den biologischen Teil zu überwachen.
Sollte man mal verpassen, rechtzeitig die Papierrolle zu wechseln, dann läuft das schmutzige Wasser in die Biologie. Das Material zu wechseln, oder zumindest rauszunehmen und zu reinigen ist nur mit großem Aufwand möglich.
Ein weiterer Nachteil ist, dass der Behälter des Papierfilters als Absetzkammer dient. D.h. unter der Trommel bleibt der Dreck liegen. Problem, man sieht es nicht, weil es durch die Trommel verdeckt wird.
Nach meiner Auffassung hat diese Art der Papierfilter zu viele Nachteile und sollte bei einem Neubau nicht ausgewählt werden. Es gibt einfachere und zuverlässigere Systeme.
Einschränkung – es gibt auch Papierfilter die wie ein Trichter gebaut sind. Meist sind dass Aufsatzfilter, leider auch manchmal Kompaktfilter, wie der gleich noch beschriebene Kompakt Trommelfilter. Gegen den Papierteil ist da nichts zu sagen, lediglich der biologische Teil hat die gleichen Nachteile wie ich sie gleich beschreiben werde.
Kompakt Trommelfilter:
Wer meine Beiträge regelmäßig liest, der weiß dass ich Trommelfilter und Endlosbandfilter favorisiere. Trommelfilter werden auch in der Aquakultur eingesetzt und sind professionelle Systeme. Sie habe schon tausenfach bewiesen, dass sie gut Funktionieren.
Leider kam dann jemand auf die Idee, diese Filter mit einer biologischen Kammer zu kombinieren.
Schon oft habe ich als Sachverständiger solche Systeme besichtigt und keines hat wirklich gut funktioniert. Das liegt daran, dass die Moving Bead Kammer immer zu klein ist.
Anbei ein Video, wie sich das Filtermaterial in einem Movingbead bewegen sollte:
Damit ein Moving Bead funktioniert braucht er Platz. D.h. die Kammer muss quadratisch, rund oder oval sein und darf maximal zu einem drittel mit Filtermaterial gefüllt sein.
Das ist bei den Kompaktfiltern nicht möglich.
Schlussbemerkung:
Ein Nachteil, den alle drei beschriebenen Filter haben, ist der, dass sie keine Reserven bieten – denn meistens werden es doch mehr Fische als vorher geplant.