Mit dieser Frage beschäftigt sich jeder Koibesitzer wahrscheinlich früher oder später: „Wieviel Geld muss ich für Futter ausgeben, das meine Koi gesund ernährt?“
Ein erster Indikator ist der Preis. Bei sehr günstigen Alleinfuttermitteln ist es unwahrscheinlich, dass bei der Produktion in hochpreisige Rohstoffe investiert wurde. Die Verwendung hochwertiger Rohstoffe bedingt höhere Kosten für die Herstellung des Futters. Daher müssen sich diese Mehrkosten zwangsläufig im Preis widerspiegeln.
Hochwertige Rohstoffe sind in ihrer Zusammensetzung für den Koi besser verdaubar und belasten gleichzeitig das Teichwasser weniger. Gut verwertbare, tierische Proteine und Fette sind um ein Vielfaches teurer als deren pflanzliche Alternativen. Der Kilopreis von hochwertigem Fischmehl beträgt aktuell mehr als das 3-fache von Sojaprotein und sogar mehr als das 10-fache von Getreide. Ähnlich verhält es sich bei Fischöl und Pflanzenöl. Besonders preisintensiv sind spezielle Zusätze wie Spirulina oder ätherische Kräuteröle. Letztere kosten je Liter oft schon im Einkauf einen dreistelligen Betrag.
Der Preis ist zwar eine erste Orientierung, ganz so einfach lässt sich gutes Futter jedoch nicht bestimmen. Ein günstiges Futter ist nicht automatisch schlecht und das teuerste Futter ist nicht automatisch das Beste.
Als nächste Orientierung dient die Deklaration. Diese listet die Inhaltsstoffe eines Futters in mengenmäßig absteigender Reihenfolge auf. Suchen Sie in der Deklaration gezielt nach hochwertigen, teuren Rohstoffen. Treten diese weit vorne auf? Finden sich Derivate in der Auflistung?
Qualitativ hochwertige Koifutter verwenden teure, hochwertige Komponenten wie z.B. Qualitätsfischmehl, Algen, Pflanzenextrakte, Weizenkeime, Fischöl, Carotinoide, Immunstimulanzien und Zusätze zur Nährstoffoptimierung.
Günstige Futtermittel nutzen Ersatzrohstoffe, sogenannte Derivate. Diese Ersatzstoffe sollten gar nicht oder nur in geringen Mengen eingesetzt werden. Ein erster Indikator für ein qualitativ ungenügendes Futter ist die Auflistung von pflanzlichen Komponenten wie Getreide, Soja oder pflanzlichen Nebenprodukten an der ersten Stelle. Gerade an der ersten Stelle (prozentual größter Anteil) sollte ein tierischer Proteinträger stehen. Im Idealfall Fischmehl, weil dessen Aminosäurenprofil sehr gut verwertbar für Koi ist.
Auf sogenannte Füllstoffe sollte ebenso verzichtet werden. Füllstoffe werden den Futtermitteln beigefügt, um deren Volumen zu erhöhen, ohne dabei den Nährwert oder die Eigenschaften eines Futters positiv zu beeinflussen.
Quelle: David Otto, Futtermittelwissenschaftler, Nutramare GmbH